Trainieren wie ein Thaiboxer

Wie ist das, ein Thaiboxer zu sein? Diese Frage lässt sich mit Sicherheit am besten beantworten, wenn man selbst nach Thailand fährt und es ausprobiert. Die Ergebnisse sind teilweise überraschend, teilweise aber auch ernüchternd. Immer jedoch macht der Alltag eines Thaiboxers einiges über die eigene Person klar und führt zu mehr Selbstvertrauen, einem sich langsam entwickelnden, aber ebenso lange anhaltenden Glücksgefühl und physischer Stärke.

Ab ins Thaiboxcamp
In den vielen hunderten Thaiboxcamps, die in Thailand verteilt sind, sieht man zunehmend Menschen aus dem westlichen Kulturkreis. Nicht nur Männer, auch immer mehr Frauen nehmen an dem harten Training teil, was kaum überrascht. Anders als das westliche Boxen war Muay Thai schon sehr früh auch ein beliebter Sport für Mädchen und Frauen in Thailand.

Oft sind die Trainingskonditionen sehr einfach – man zahlt etwas Geld, um dabei sein zu können. Jedes Studio hat seine Schützlinge, die zumeist Thais sind und sich seit frühester Kindheit auf Wettkämpfe vorbereiten. Doch immer mehr Kurse werden auf einem Mischmasch aus Englisch und Thailändisch gehalten, sodass es kaum Verständigungsprobleme gibt.

Zweimal zwei Stunden am Tag trainieren
Vier Stunden täglich wird trainiert. Zwischen den Trainingsblöcken gehen viele erfahrene Aspiranten noch joggen, während der einfache Teilnehmer froh sein kann, das Training an sich überstanden zu haben. In heftigen Sätzen werden Kraftausdauer, Ausdauer und Kampftechnik trainiert. An bestimmten Tagen in der Woche gibt es ausufernde Sparringssessions, bei denen das Gelernte im echten Kampf zum Einsatz kommt. Ein normaler Trainingsblock sieht wie folgt aus:

  • 10 Minuten am Stück Seilspringen
  • 5 Minuten Stretching
  • 30 Minuten Techniktraining mit dem Partner
  • 30 Minuten Sparring
  • 30 Minuten Arbeit am Sandsack
  • 15 Minuten für 200 Situps und erneutes Stretching

Oft variiert so ein Trainingsplan, der ganze Körper wird einer Kur aus Liegestützen, Klimmzügen und Kniebeugen unterzogen. Das mag anfangs schmerzen, doch führt zu jenem Glückszustand, der die große Begeisterung für May Thai ausmacht!